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Mein Februarthema

Februar 8, 2022

Wohin mit der Wut?

Mein peinlichster Moment im ALDI!

Mein Sohnemann stand bei mir in der Schlange kurz vor der Kasse. Dort sah er irgendeine Süßigkeit und wollte diese partout haben. Da aber schon etliches von ihm ausgesucht im Einkaufswagen lag, durfte er nichts mehr einpacken.

Aus meinem Engelchen mit den großen blauen Augen, den megalangen Wimpern und den Mutzebäckchen wurde innerhalb von Sekunden ein Hurrikan! 

Es schmiss sich genau vor dem Kassenband auf dem Boden, strampelte, weinte und schrie!

Ich dachte zuerst: „Gott, lass mich im Boden versinken!“ Doch dann entschied ich mich für eine ungewöhnliche Taktik…
Kennt ihr das von Hundebesitzern: „Nicht ansprechen, nicht anschauen, nicht anfassen!“
So in der Art sagte ich es den Anderen, die an den anderen Kassen und hinter mir standen: “Bitte nicht beachten, der hört gleich wieder auf!“ Ich lud somit meine Einkäufe auf das Band, bezahlte und fragte dann meinen Sohn: “So, Schatz, ich bin hier fertig – gehen wir?“ Da stand er auf, gab mir die Hand und wir marschierten ganz geschmeidig aus dem Laden.

Kommt dir das bekannt vor?

Ganz oft kommen Mamas auf mich zu und berichten über die Wutausbrüche ihrer Kinder. Diese seien kaum auszuhalten und entstehen manchmal einfach aus dem Nichts. Sie dann ganz hilflos und hinzu kommt dann die eigene Unsicherheit oder die eigene Wut.

Meist erkläre ich dann „Jedes Gefühl ist wichtig, aber nicht immer, wie ich reagiere“. Die Reaktion, das Hauen, auf dem Boden schmeißen, weinen und brüllen, ist ein Kommunikationsmittel. Es ist der Ausdruck von „Mama, ich bin unglücklich“ oder „das ist so ungerecht“. Die Gefühle benennen und angemessen reagieren können, benötigt zunächst und von klein auf eine liebevolle, zugewandte Begleitung durch uns Eltern.

Wenn wir den seelischen oder den körperlichen Schmerz einfach verharmlosen à la „Ach, ist doch nur halb schlimm!“ oder „Wieso heulst du jetzt? Du benimmst dich ja wie ein Mädchen/Baby!“ dann nehmen wir dem Kind etwas ganz Wichtige weg! Nämlich sein „Bauchgefühl“, sein „Selbstvertrauen“, seine „Intuition“ und seinen „Selbstwert“!

Wir vermitteln so: „Ich nehme dich und dein Anliegen nicht ernst“, „Ich weiß viel besser, wie es dir geht! Das, was du da gerade fühlst, ist falsch“ und „Das, was du fühlst ist nicht richtig.“

Je nach Alter kann das Kind seine Gefühle noch nicht alleine regulieren und wenn sie dann in die Pubertät kommen, ereilt uns oft ein Dejà-Vu! „So ein Sch… alles schon mal erlebt…“
Unser Kind schmeißt sich zwar wohl eher weniger auf Boden, aber dafür fliegen die Türen und die Schimpfwörter verändern sich auch ein bisschen.

„Wegen Umbau geschlossen!“

Hier sind wir wieder bei einem meiner Lieblingsthemen: dem Gehirn. 

Sind die Kids noch jünger, dann haben sich die entsprechenden Areale im Gehirn noch nicht gut ausgebildet und vernetzt und in der Pubertät ist alles noch mal im Umbau. 

Schau doch mal nach dem nächsten Wutausbruch, was kurz vorher war. War da schon die Toleranzgrenze durch eine Situation niedrig? Manchmal sind es Kleinigkeiten, die das Faß zum Überlaufen bringen. Das Faß war aber schon mit anderem „Zündstoff“ gefüllt…


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