Was tun nach einer schlechten Note?
Das unpopuläre Nacharbeiten einer Schulaufgabe…
In meinen Coachings fragen mich die größeren Kids oft, warum sie denn schon wieder ein schlechte Note geschrieben haben, obwohl sie vorher alles konnten, sie vorher gut gelernt hätten.
Darauf lässt sich natürlich nicht mit einem Satz antworten. Wir schauen uns im Coaching deswegen immer folgendes an:
- Wie ist die Vorbereitung gewesen?
- Wann hast du gelernt?
- Wie viel hast du gelernt?
- Welche Techniken (aus dem Coaching ) hast du vorher angewendet?
- Hast du dich an die Lernzeiten gehalten und auch Pausen gemacht?
- Hattest du einen Überblick über die Inhalte der Schulaufgabe?
- Hast du danach die Themen abgearbeitet?
- Hast du jemanden gefragt, wo du nicht weiter wusstest?
- etc.
Wichtig ist aber auch die Nacharbeit der Schulaufgabe!
Meistens schauen sich die Kids nur die Note an, alles andere ist ab dann egal! Bloß nicht noch mal korrigieren!
Woher kommt das eigentlich? Was assozieren wir mit der Farbe rot?
- Gefahr
- Stopp!
- Giftig (Käfer, Pilze, Beeren…)
- Schmeckt nicht!
Das heißt, die vielen roten Anmerkungen am Rand, das Unterstrichene im Text… unser Gehirn interpretiert das als „schlecht“, es stellt sich ein unangenehmes Gefühl ein und diesem wollen wir entfliehen! Kein Mensch mag sich lange mit schlechten Gefühlen auseinandersetzen! Wir fangen an, diese zu ignorieren, zu negieren und suchen uns schnell Zerstreuung. Bloß nicht zu lange an dem Thema bleiben… Leider verpassen wir damit eine wichtige Chance! Wir lernen nichts aus dem Ergebnis.
Im Coaching geht es somit weiter, in dem wir aus dem Fehler einen Helfer machen!
Wir müssen raus aus der Fehlerkultur!
Da sind dann auch immer die Eltern mit eingebunden – es wichtig, zu Hause mal zu schauen, wie gehe ich als Mutter/Vater mit meinem Fehlern im Alltag um.
Denke und sage ich: „Ach, bin ich blöd, ich hab mich schon wieder geschnitten!“ oder „Schau mal, da hast du aber einen Fehler gemacht!“
Viel schöner wäre es, wenn wir den Blickwinkel ändern und sagen „Ups, ok – da muss ich wohl beim nächsten Mal langsamer machen!“ oder „Schau mal hier in der Zeile… Da kannst du noch eine Kleinigkeit korrigieren. Schaffst du es alleine?“
Wenn ich mir die Mühe mache und meine Schulaufgabe in Deutsch noch mal in Ruhe (!) korrigiere, die Anmerkungen der Lehrkraft aktiv umsetze, dann ist die Chance ziemlich groß, dass meine nächste Schulaufgabe wirklich besser wird.
Dein Teenie denkt: „Blödes korrigieren!“ – dann sage mit ihm/ihr laut: “Stopp, was ich jetzt korrigiere, merke ich mir für das nächste Mal, nur so werde ich auf Dauer immer besser!“
Ein gutes Mindset ist immer eine sehr wichtige Arbeit, wenn es mit der Schule nicht so klappt!
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Ran an den Lernplan!
Soll ich mein Kind für Lesen, Lernen etc. belohnen?
Kinder lernen bis zur Schule normalerweise aus eigener (intrinsicher) Motivation heraus und würden es auch ab der 1. Klasse so weiter halten.
Mit Schuleintritt folgen aber: Belohnung, Bewertung und leider auch oft Strafen (alles extrinsich) und Entwertung (in- wie auch extrinsich)!
Viele Kinder sind schneller als es uns bewusst ist – komplett demotiviert!
Alfi Kohn (amerk. Autor & Dozent) sagt „Wie kannst du sicher stellen, dass dein Kind die Freude am Lesen verliert?“ – „In dem du Lesen belohnst!“